Hunger oder Pilgerweg mit Maus
Endlich hatten wir die Alberge Municipal gefunden. Also sitzen wir vor der Herberge auf der Isomatte, werfen unsere Magnesiumtablette in das Wasser und essen was wir noch als Notreserve im Rucksack haben. Moritz grübelt über mathematische Formeln, philosophiert darüber, wie man Raumschiffe statt senkrecht von der Erde zu starten, von der Höhe, von Flugzeugen aus ins All schießen kann. Eine Maus kommt langsam unter einem Brett hervor. Tastet sich der Nase nach vorwärts bis zum Apfelgrips, den Moritz ins Gras geworfen hat. Wir bleiben ganz leise auf unserer Matte sitzen. Nur das Zischen in der Wasserflasche ist zu hören, in die wir die rosarote Magnesiumtablette geworfen hatten. Sie tänzelt, wird dabei immer kleiner, löst sich auf bis der letzte rote Punkt durch ein leichtes Schütteln der Flasche verschwunden war. Ich trinke schnell, denn es schmeckt nicht wirklich gut. In der Brotdose ist noch Zwieback, der knackt und knistert. Eine Dose Schinkenwurst haben wir und öffnen sie – wie winzig sie ist – 125 Gramm. Die Maus beginnt ein Apfelstückchen, das sie vom Grips abgebrochen hat, fortzuschleppen. Wir können sie eine Zeitlang beobachten, ohne dass sie uns wahrnimmt. Die registriert uns schon, meint Moritz, sie nimmt uns nur nicht als Feinde wahr. Und dann philosophiert er darüber, wie groß das Stück Apfel im Verhältnis zur Maus ist und wie groß es sein müsste, wenn er so einen Batzen zu essen hätte. |
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